Das sind meiner Ansicht nach aber keine Argumente gegen eine europäische Nation, sondern Argumente die danach Fragen, "wie" es organisiert werden muss. Ich halte es auch für eine gute Idee, wenn selbst bei einer EU-Nation die derzeitigen Länder weiterhin gewisse Gesetze beschließen können, damit man nicht über Dinge abstimmen kann, die am anderen Ende des Kontinents stattfinden. Man muss das System so aufbauen, dass möglichst viele Vorteile und möglichst wenige Nachteile entstehen.
Davon abgesehen glaube ich nicht, dass die Leute dadurch ihre Kultur verlieren. Schau mal nach Deutschland. Im Westen wird Karneval gefeiert und im Osten bekommt kaum jemand etwas davon mit, abgesehen von den Nachrichten. In Bayern wird das Oktoberfest gefeiert, der Rest von Deutschland macht das auch nicht mit. Wenn das schon in einem kleinen Gebiet wie Deutschland mit einheitlicher Sprache nicht passiert, wieso soll es dann passieren, wenn ein ganzer Kontinent zu einer Nation zusammenwächst? Und selbst in Deutschland gibt es noch die Identifikationsmöglichkeit "ich bin Bayer" oder "ich bin Berlinerin" etc. Zudem gibt es auch jetzt schon chinesische, griechische, italienische und was weiß ich für Arten von Restaurants. Diese Art von Kulturmix entsteht sogar trotz Ländergrenzen. Kurzum, ich teile diese Sorge nicht.
Edit:
Oder eine Partei wählen, die definitiv nicht ins Parlament kommen wird. Hier erzielt man den größten Protestwert. Wieso? Stimme ungültig machen kann man statistisch als "jemand war zu unfähig ein Kreuz zu machen" werten. Nicht wählen kann man als "war zu faul zur Beteiligung" werten. Aber hier hat man eine gültige Stimme abgegeben die sagt "mir gefällt das Programm der Großen nicht". Wenn das alle Nichtwählenden tun würden, die aus Alternativlosigkeit nicht wählen, hätte man plötzlich 20-30% Parteien, die an der 5% Hürde in Deutschland scheitern würden (in EU ist die Hürde bei etwa 0,7%, da wirds schwieriger ... aber da findet man vllt sowieso eine Kleinpartei die dem eigenen Interesse entspricht).